Fasanenstraße 64
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Gegend um die Fasanenstraße als Landhaussiedlung angelegt, nachdem Bismarck beschlossen hatte, den Kurfürstendamm nach dem Vorbild von Paris als Boulevard ausbauen zu lassen. Die südlich daran anschließende sogenannte Carstenn-Figur mit ihren regelmäßigen Straßenzügen, einer zentralen Allee und den flankierenden Stadtplätzen: Fasanenplatz, Nürnberger Platz, Prager Platz und Nikolsburger Platz ist das Relikt dieses Städtebaus. Im Zuge dessen entstanden Wohnhäuser, die zwischen Landhausvilla und Stadthaus changieren. In diesem Teil der Fasanenstraße zwischen Kurfürstendamm und Fasanenplatz kann man den urbanisierten ehemals ländlichen Charakter noch deutlich spüren. Unser Entwurf für die Nr. 64 thematisiert dieses Changieren der Typologie und knüpft an den Typus der „ländlichen Stadtvilla“ an. Das Motiv einer fünfachsigen Gartenloggia mit toskanischen Säulen wird auf die Tiefe einer Straßenfassade komprimiert und über vier Geschosse gezogen. Die Fassade ruht auf einem zweigeschossigen Natursteinsockel, der wie die Säulen aus türkischem Travertin besteht. In dessen Mitte ist für den Haupteingang die Wand als mit Goldmosaik ausgekleidete Conche vertieft. Diese Conche findet sich in der Tiefe der Lobby en miniature erneut wieder als Standort für eine Figur, an der sich der Weg zum Gartenhaus und der Weg in die oberen Geschosse teilen. Während die Fassade über die Säulenwand und die schräg ausgestellten Balkone neue architektonische Elemente in die Fasanenstraße einführt, fügt sie sich gleichzeitig über die Materialiät und die Plastizität auffällig unauffällig in die Reihe opulenter Wohnbauten ein.
- Auftraggeber
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PRIMUS Immobilien AG
- Leistungsphasen
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2 - 5, künstlerische Oberleitung
- Zeitraum
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2019 - 2023
- BGF
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4.800 qm
- Standort
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Fasanenstr.64
10719 Berlin - Bildrechte
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Maximilian Meisse | Eve Images (Visualisierung)